01. Dezamber 2019 –
Bundesliga-Schützen haben nach zwei 1:4-Niederlagen gegen direkte Kontrahenten kaum mehr Chancen auf den Klassenerhalt
Hilpoltstein (HK) Besiegelt ist der Abstieg der FSG Hilpoltstein aus der 1. Bundesliga zwar noch nicht, doch nach diesem „Wettkampf-Wochenende zum Vergessen“, wie es Schützenmeister Robert Landmann ausdrückte, sind die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur.
Mit zwei 1:4-Niederlagen gegen die direkten Kontrahenten SV Waldhausen und KKS Hambrücken fielen die Hilpoltsteiner auf den letzten Platz zurück.
„Rein rechnerisch können wir den Klassenerhalt noch schaffen, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir nächste Saison wieder in der 2. Bundesliga antreten. Das ist auch die Liga, in die wir hingehören“, sagte Landmann. „Klar waren wir nach diesen beiden Wettkämpfen kurz enttäuscht, aber es geht weiter. Und ich kann auch jetzt schon sagen, dass unsere Mannschaft nach dieser Saison zusammenbleibt. Der Teamgeist ist sehr gut. „
Gegen stärkere Gegner haben die Hilpoltsteiner in dieser Saison schon tolle Leistungen abgerufen und so manche Überraschung nur knapp verpasst, ausgerechnet gegen zwei direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt wollte an diesem Wochenende aber nicht viel zusammengehen. „Karl Schmidt hat schon im Training mit sich gehadert und prophezeit, dass das eine zähe Angelegenheit wird. Es gibt einfach so Tage, da klappt nicht viel“, sagte Landmann. Der Obermässinger musste für den verhinderten Stefan Schwab gegen Waldhausen auf Position eins ran und brachte es dort nur auf 366 Ringe. Auf die letzten 25 Schuss schaffte er nur vier Zehner, viel zu wenig, um gegen Waldhausens Andreas Riedener (372) zu bestehen. Mit Abstand stärkster Hilpoltsteiner war Maxim Konradi, doch trotz starker 376 Ringe musste er sich Holger Haile (378) geschlagen geben. Ärgerlich waren die Hilpoltsteiner Niederlagen auf den Position drei und vier: Roland Wabra startete gut, ehe sich bei ihm zu Beginn der vierten Serie beim Absetzen der Pistole ein Schuss löste. Der daraus resultierende Dreier brachte ihn komplett aus dem Konzept. Nach einer 84 in der vierten Serie unterlag er mit 361:371. Horst Rödel fand am Anfang nicht zu seiner Leistung. Er verschlief die erste Serie (86), schaffte es nicht mehr, den großen Rückstand aufzuholen und verlor mit 364:368. Damit blieb den Hilpoltsteinern nur der Ehrenpunkt, den wie schon zuletzt gegen Kelheim Sebastian Burger holte. Er lag zwar lange im Rückstand, doch dann brach sein Gegner etwas ein und Burger siegte mit 366:361.
Wenigstens den Wettkampf gegen das bis dato punktlose Schlusslicht Hambrücken wollten die Hilpoltsteiner gestern dafür unbedingt gewinnen und ihre Chance auf den Klassenerhalt wahren. Doch die erste Hiobsbotschaft erreichte Landmann schon, bevor der erste Schuss fiel. Maxim Konradi hatte Schmerzen in der Hand und konnte nicht schießen. Dafür war zumindest Stefan Schwab wieder mit dabei. Am Ende sollte sein Einzelpunkt allerdings der einzige für die Hilpoltsteiner bleiben. Mit einer souveränen Leistung besiegte er auf Position eins Teresa Groß mit 371:357. Extrem umkämpft waren die Positionen zwei bis vier. „Die Führung hat mehrmals gewechselt, es war bis zum Schluss nicht klar, wer den Wettkampf gewinnt“, sagte Landmann.
Äußerst bitter verlief sein Duell für Karl Schmidt. Ihm hätte im letzten Schuss ein Zehner zum Sieg gegen Patrick Göpfrich gereicht, bei einer Neun wäre es zum Stechen gekommen. Doch Schmidt schaffte nur eine Acht und verlor darum mit 371:372. Ebenso knapp war es bei Roland Wabra, der bis zum vorletzten Schuss vorne lag. Dann schoss sein Gegner Marco Wußler plötzlich zwei Zehner und siegte mit 365:363. Horst Rödel hingegen fand wie schon gegen Waldhausen nicht in seinen Wettkampf. Nach einer schwachen ersten Serie lag er mit sieben Ringen zurück und verlor darum mit 362:366. Chancenlos war auf Position fünf Sebastian Burger, dessen Gegnerin über sich hinauswuchs und mit 374:355 gewann. Die zweite 1:4-Niederlage des Wochenendes war damit perfekt. „Das Glück, das wir in anderen Wettkämpfen manchmal hatten, hat uns heute gefehlt. Die Hambrücker sagten aber auch, dass sie über ihrem Niveau geschossen haben, mit so einem deutlichen Ergebnis haben sie nicht gerechnet“, sagte Landmann.
Am Wochenende des 4. und 5. Januar stehen für die Hilpoltsteiner nun noch die Wettkämpfe gegen Ludwigsburg (3.) und Murrhardt-Karnsberg (4.) an. „Wenn wir davon ein Duell gewinnen können, gibt es noch eine Chance, weil Scheuring an diesem Wochenende auch nicht punkten konnte. „
Christoph Enzmann, Hilpoltsteiner Kurier