Geschichte der FSG Hilpoltstein

 

Es war 1861, als in Gotha das Deutsche Schützenfest alle Länder und Gaue vereinte. Am Schlusstag – es war der 11. Juli – rief Herzog Ernst II von Coburg zur Gründung des Deutschen Schützenbundes auf, was einstimmig Zustimmung fand.
Bereits ein Jahr später (1862) bildete sich in Nürnberg der „Schützenverband Mittelfranken“.
Am 25. August 1868 veröffentlichte das Innenministerium in München eine „Allgemeine Schützenordnung für Bayern“. Diese diente als Mustersatzung für Gilden und Vereine, die unter der Schirmherrschaft König Ludwig II die „Königlich Privilegierten“ wurden. Als zentrale Aussage galt der Satz:

„Die Schützengesellschaften haben den Zweck, ihre Mitglieder zu gemeinschaftlichen Schießübungen zu vereinigen, um die Wehrhaftigkeit des Volkes zu erhöhen. “

Für die Überwachung des Vereins war ein Schützenkommissar, Bürgermeister oder ein höherer Beamter vorgesehen.

Viele alte Vereine in Mittelfranken nahmen diese Satzung an und wurden so „Kgl. priv.“, auch die Feuerschützengesellschaft Hilpoltstein. 1883 und 1884 entstanden zwei mittelfränkische Dachverbände, die beide ihren Sitz nach Nürnberg legten:
Fränkischer Schützenbund für Zimmerstutzen und Mittelfränkischer Schützenbund für Feuerschützen.

Jährlich fand ein Bundesschießen an verschiedenen Orten statt. Es wurde auf Scheiben über eine Distanz von 130 bis 150 Meter mit Kaliber 8, 15x46R geschossen.

Als SG „Concordia“ widmete sich der Hilpoltsteiner Verein 1859-71 neben dem Schießen auch der Vokal- und Instrumentalmusik. Einen Rückschlag brachte der Erste Weltkrieg, doch konnten die Schützen wenigstens Waffen und Scheiben noch retten. Bereits 1920 wurde die alte Schießstätte neben der Dreifaltigkeitskapelle renoviert und es konnte wieder auf sechs Ständen geschossen werden. Zimmerstutzen war damals die Standardwaffe.

Zum Kriegsende 1945 erlebten die Schützen ihren größten Rückschlag. Das Schützenhaus wurde ein Raub der Flammen. Scheiben und Zimmerstutzen wurden vernichtet.

Ab dem 29. Dezember 1957 schlossen sie sich mit den Schützen des Zimmerstutzenvereins „Edelweiß“ zusammen und nannten sich fortan „Kgl. priv. FSG Hilpoltstein“. Mit einem Eröffnungsschießen konnte 1960 ein neu erbautes Schützenhaus seiner Bestimmung übergeben werden. Über 500 Schützen aus 35 Vereinen nahmen 1963 am Gauschießen mit Fahnenweihe in Hilpoltstein teil.
Ab 1966 konnten die traditionellen Veranstaltungen des Vereines im Schützenhaus stattfinden, da umfangreiche Arbeiten (Anschluss an die städtische Wasserversorgung, Abwasser, Kaminbau, Einbau einer Kochnische, usw.) in vielen freiwilligen Arbeitsstunden von den Mitgliedern geleistet wurden. Da man 1969 auch die sanitären Anlagen völlig neu einrichtete, war das Schützenhaus für gesellschaftliche Veranstaltungen bestens gerüstet.

Nachdem das 57. Mfr. Bundesschießen 1977 in Hilpoltstein stattfinden sollte baute man neue KK- und Pistolenstände. Die großen finanziellen Anstrengungen wurden mit 1645 teilnehmenden Schützen belohnt. Dies war damals eine absolute Rekordbeteiligung. Die Mitgliederzahl stieg daraufhin rasch von 140 auf 200 an).
Die 12 Luftgewehrstände überdachte man 1978 und gewann einen zusätzlichen Raum, der noch heute für Veranstaltungen genutzt wird. Gauschießen wurden bereits 1963, 1977, 1992, 1998 und 1999 in Hilpoltstein veranstaltet.