16. November 2019 –
FSG Hilpoltstein verliert Heimwettkampf gegen den Titelkandidaten der 1. Bundesliga mit 1:4 – Sebastian Burger holt Ehrenpunkt.
Hilpoltstein (HK) Die Überraschung ist ausgeblieben: Die Luftpistolenschützen der FSG Hilpoltstein sind an ihrem Heimwettkampf erwartungsgemäß ohne Chance gewesen.
Der Aufsteiger unterlag am Samstagabend in der Hilpoltsteiner Stadthalle dem SV Kelheim-Gmünd mit 1:4.
Die Enttäuschung hielt sich bei den Gastgebern in Grenzen, viel mehr freuten sie sich über den Ehrenpunkt, den Sebastian Burger mit seinem gewonnen Stechschuss gegen Miriam Piechaczek erzielte hatte. Beide waren zuvor auf 365 Ringe gekommen, Burger schaffte danach eine Neun, seine Kontrahentin nur eine Acht. Es war das einzige Duell zwischen dem Liganeuling aus Hilpoltstein und dem Titelanwärter aus Kelheim, dass auf Augenhöhe verlaufen war. Alle anderen Einzelpunkte gingen klar an den Tabellenzweiten, und dass, obwohl dieser auf seine zwei treffsichersten Schützen verzichten musste. Damir Mikec und Monika Karsch waren beim Weltcup-Finale in China dabei. „Aber ohne diese beiden ist Kelheim immer noch top besetzt“, sagte Hilpoltsteins Schützenmeister Robert Landmann, der seinen Schützlingen keinen Vorwurf machen konnte. „Unsere Ergebnisse liegen im Rahmen unserer Möglichkeiten, das war in Ordnung, schön, dass wir zumindest den Ehrenpunkt machen konnten. “
Mit dem amtierenden Europameister Philipp Grimm bekam es auf Position eins Stefan Schwab zu tun. Der Hilpoltsteiner hielt in der ersten Serie mit, schaffte aber in der Zweiten nur eine 90 und musste Grimm damit vorzeitig ziehen lassen. Am Ende hieß es 384:372 für den Kelheimer. „Mein Gesamtergebnis war okay, aber ich ärgere mich darüber, dass ich in der zweiten Serie einfach nicht zu meiner Leistung gefunden habe“, sagte Schwab.
Auch Karl Schmidt konnte sich auf Position zwei nichts vorwerfen. Er lag gegen Carina Wimmer anfangs sogar in Front, ehe sich das Blatt nach der zweiten Serie wendete. Der Obermässinger unterlag mit ordentlichen 373:379. Und auch bei Horst Rödel war das Duell im Prinzip nach der zweiten Serie entschieden. Sein Gegner Simon Weiß zog nach dieser mit zehn Punkten davon. Eine hervorragende vierte Serie (97) war gegen den überragenden Kelheimer nur noch Ergebniskosmetik. Rödel unterlag mit 367:381. Eine konstante Leistung auf ordentlichem Niveau brachte auf Position vier Roland Wabra. Doch auch dieses Duell war eine Machtdemonstration des Tabellenzweiten. Jindrich Dubovy gewann mit 383:370. Zumindest blieb den Hilpoltsteiner aber der Ehrenpunkt, den Sebastian Burger trotz einer mäßigen ersten Serie erzielte. Er steigerte sich aber in den folgenden Serien und bewies im Stechen schließlich Nervenstärke zum 4:1-Endstand.
Vielleicht war es für die Hilpoltsteiner sogar nicht so schlecht, dass sie es bei ihrem Heimwettkampf mit einem Spitzenteam zu tun bekamen, gegen das die Chancen auf einen Sieg gen Null tendierten, gegen einen Konkurenten um den Klassenerhalt wäre Druck zu gewinnen nämlich viel höher gewesen. Und die FSG-Schützen gaben zu, dass ihnen die Stadthalle als Austragungsort nicht unbedingt behagt. „Für mich ist es auswärts leichter“, sagte etwa Stefan Schwab. Und Horst Rödel fügte hinzu: „Die Lichtverhältnisse hier in der Stadthalle sind anders, es ist definitiv eine Umstellung zur gewohnten Trainingsumgebung. Aber unabhängig davon: Die Kelheimer sind eigentlich Vollprofis, es ist klar, dass wir da ohne Chance sind. Gut ausblenden konnten die Hilpoltsteiner zumindest den Lärm, den die zahlreich mitgereisten Kelheimer Fans mit ihren Ratschen und Gesängen verursachten. „Das hat aber nicht gestört, wir haben ja alle Kopfhörer auf und waren voll fokussiert“ sagte Roland Wabra.
Apropos Fans: Hilpoltsteins Schützenmeister Robert Landmann zeigte sich enttäuscht über die wenigen eigenen Fans, die den Weg in die Stadthalle gefunden hatten. „Wir haben soviel Werbung gemacht, auch über die Stadt und den Schützengau, da hatte ich mir schon etwas mehr Interesse erhofft. „
Die FSG Hilpoltstein steht nach dieser Niederlage auf dem vorletzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga. „Die Entscheidung um den Klassenerhalt fällt am nächsten Wettkampftag, wenn wir auf die direkten Kontrahenten Hambrücken und Waldhausen treffen. Die Niederlage heute war kein Beinbruch“, sagte Landmann.
FSG Hilpoltstein – SV Kelheim-Gmünd 1:4 (1847:1892 Ringe) – Stefan Schwab – Grimm 372:384, Karl Schmidt – Wimmer 373:379, Horst Rödel – Weiß 367:381, Roland Wabra – Dubovy 370:383, Sebastian Burger – Piechaczek 365:365 (Stechen 9:8).
Christoph Enzmann, Hilpoltsteiner Kurier