Aufstiegsfeier der 1. Luftpistolenmannschaft

11. Mai 2019 –

Ihren dritten Aufstieg in die Bundesliga durften nun die Luftpistolenschützen der FSG Hilpoltstein feiern und ihre gläsernen Pokale entgegennehmen. Mit der großartigen Leistung aus der Aufstiegsrunde habe man die Chance, sich auch im Oberhaus zu behaupten, so Schützenmeister Robert Landmann (zweiter von links)

Für so manche Überraschung gut

Luftpistolenschützen der FSG Hilpoltstein feiern Bundesligaaufstieg – gläserne Pokale und keine teuren Einkäufe

HILPOLTSTEIN (ley) – Man sah ihm den inneren Schmerz nicht an, wohl weil letztlich die Freude in ihm triumphierte: Just an jenem Tag, an dem der 1.FC Nürnberg mit einer Niederlage den Abstieg besiegelt hatte, galt es für Landrat Herbert Eckstein den Luftpistolenschützen der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft (FSG) Hilpoltstein zu deren Aufstieg zu gratulieren. Ab Oktober heißt es sich in der Bundesliga-Süd zu behaupten.

Dabei hatte Schützenmeister Robert Landmann zu Beginn der letzten Saison noch eher tief gestapelt. Mit dem Kampf gegen den Abstieg „wollen wir nichts zu tun haben,“ gab er damals die Parole aus. In der Tat waren die Experten der Luftpistole davon weitest möglich entfernt. Ihr Zuhause bildeten die oberen Ränge. Die ganze Saison über „waren wir immer auf dem ersten oder zweiten Platz“, blickte Landmann bei der Aufstiegsfeier im Schützenheim zufrieden zurück. Nur zum Ende hin rutschte die Mannschaft dann auf Rang drei ab und machte es nochmal richtig spannend. Ausgerechnet gegen „Angstgegner Großaitingen“ (Landkreis Augsburg) musste ein Sieg her, um an der Aufstiegsrunde bei Stuttgart teilnehmen zu können.  Das Team zeigte Nerven aus Stahl und triumphierte in beiden Fällen. Damit sei „eine Saison mit Tiefen und Höhen“ und letztlich zum Glück genau mit diesen geendet, zeigte sich der Schützenmeister erfreut. Lob gab es von ihm vor allem für „die geschlossen gute Mannschaftsleistung“, als es im Nachbarbundesland um buchstäblich Alles ging: „Wenn wir die dort erzielten Ergebnisse wiederholen können, haben wir auch eine Chance, in der Bundesliga zu bleiben“. Nach 2005 und 2015 konnten die Luftpistolensportler heuer den dritten Aufstieg perfekt machen. Im Oktober tritt das Team seine 20ste Saison in einer der beiden obersten Ligen Deutschlands an. Das Auf und Ab der Hilpoltsteiner Schützen wolle er aber nicht mit „dem Club vergleichen“, so Eckstein. Brächten es die Nürnberger Fußballer doch auf dreimal so viel Auf- und Abstiege. Die FSG hingegen diene mit ihren Erfolgen als ein Aushängeschild des Schützengaus, das dessen  Entwicklung vorantreibe. Was die kommende Bundesligasaison anbetrifft, gab er sich optimistisch: „Für die eine oder andere Überraschung seid Ihr gut!“ Allerdings sollte das aufgestiegene Team „nicht dem Club nachfolgen.“ Die Kapitalismuskritik, die Eckstein gegenüber dem Fußballsport in den oberen Ligen geäußert hatte, griff danach Robert Landmann auf. Denn leider hätten solcherlei Umtriebe auch im Schützenwesen Einzug gehalten. Mit teuren Einkäufen aus dem Ausland wollten viele Verein ihre Chancen in der Bundesliga erhöhen. Er selbst setze dem hingegen ausschließlich auf Eigengewächse, so der Schützenmeister sinngemäß. „Ihr seid ein Vorreiter und ein Vorbild für andere“, würdigte Gauschützenmeister Josef Grillmayer die Verdienste der Königlich privilegierten und ihrer Aufstiegsmannschaft. „Was ihr macht ist feinste Schützenarbeit und -kameradschaft.“ Bein einer solch tollen Mannschaft erübrige sich auch ein teurer Einkauf. Trotzdem „wird der Weg nicht leicht sein“, so Grillmayer. Lob für die Leistungen erklang zudem seitens der Vertreter von Sparkasse und Raiffeisenbank als Sponsoren des Vereins. Einen Tipp für die Verwendung der Gelder gab es noch obendrauf. Es sei gut, „in die Jugend zu investieren“, betonte der Hilpoltsteiner Raiba-Filialleiter Marco Beck. Nach den Reden durften die Aufsteiger dann endlich ihre Glaspokale entgegennehmen. Mit Stefan Schwab fehlte aber ausgerechnet der Beste unter den Luftpistolenschützen, er hatte in der zurückliegenden Saison einen Ringdurchschnitt von 371,45 erzielt. Zeitgleich zum Aufstiegsfest feierte er allerdings Geburtstag, für den er eine nicht verschiebbare Reise geschenkt bekommen hatte. So versäumte er unter anderem das gemeinsame Essen mit leckeren „Schäuferlas“ – keine Frage, das sich hier die neuen Bundesligisten zuerst bedienen durften.